Karrierestrategien: Ziele erreichen und umsetzen
Um ein Ziel auch erreichen zu können, muss man erst wissen, was das Ziel ist. Ihre Ziele finden Sie, indem Sie entweder ein Problem ändern wollen oder einen Wunsch verwirklichen wollen. Ausführlich beschrieben habe ich das in Ziele erreichen Teil 1. Nun geht es an die Umsetzung.
Wie Sie große Ziele handlebar machen
Große Ziele sehen gerne erstmal so aus, als wären sie nicht zu bewältigen – es ist als sollten Sie einen riesigen Baumstamm aus dem Wald nach Hause bringen. Wie um Himmels willen sollen Sie dieses Ungetüm tragen? Sie umkreisen den Baumstamm, Sie wollen ihn so gerne haben. Ja, wenn Sie Kräfte hätten, wie Obelix, dann wäre es einfach aber so: Nicht zu schaffen! Geben Sie ärgerlich oder frustriert auf?
Besser ist es, Sie denken jetzt an Asterix und überlegen sich eine Strategie! Sie können den Stamm in handliche Teile zerkleinern, sich ein geeignetes Transportmittel besorgen und jemanden finden, der Ihnen beim Auf- und Abladen hilft. Dann fahren Sie Ihr Holz nach Hause.
So entwerfen Sie Ihren Umsetzungsplan
Je genauer Sie sich im Vorfeld darüber klar werden, was alles zu tun ist und je detaillierter Sie die einzelnen Schritte kennen, umso leichter ist es, anzufangen.
Erstellen Sie sich einen persönlichen Aktionsplan! Damit bekommen Sie einerseits den nötigen Überblick. Gleichzeitig wissen Sie genau, was Sie konkret tun werden. Er gibt eine klare Route vor. Hilfreich ist es, sich an vier Oberpunkten zu orientieren:
- Das Ziel selber möglichst detailliert zu erfassen und in Teilschritte zu zerlegen
- Die Bedingungen, unter denen Sie an den Start gehen, genauer zu beleuchten
- Den Rahmen und hier insbesondere auch die Zeitdimension abzuschätzen
- Den eigenen Umsetzungsweg zu entwerfen und zu planen
Stellen Sie sich die W-Fragen und Sie werden leicht zu Antworten kommen. Natürlich ist nicht alles genau vorhersehbar und eins zu eins planbar. Das sollte aber nicht zu einer Ausrede werden, keinen Plan zu machen. Denken Sie daran: Der Plan dient Ihrer Orientierung!
Sie werden feststellen, dass er ein gutes Hilfsmittel ist. Denn Sie wissen, was Sie wann machen und vor allem, wie Sie anfangen!
Nachfolgende Grafik zeigt im Überblick die einzelnen Fragen für Ihren Umsetzungsplan:
So könnte beispielsweise ein Aktionsplan aussehen:
Flexibel bleiben
Sicherlich haben Sie sich auch schon gewundert, wenn Sie hören, dass Leute den Anweisungen ihres Navigationsgerätes so lange stur gefolgt sind, bis sie in einem abgelegenen Wald in einem morastigen Feldweg steckengeblieben sind. Wie dämlich ist das denn!
Beispiel:
Stellen Sie sich vor, Sie haben zum Ziel, Assistenz der Geschäftsführung zu werden. Nun wird Ihnen überraschend die Geschäftsführung in einer Firmenfiliale in einer anderen Stadt angeboten. Abzulehnen, nur weil Ihr Ziel ein anderes war, wäre wie mit Scheuklappen durchs Leben zu gehen.
Prüfen und entscheiden Sie die neue Situation anhand Ihrer persönlichen Bedingungen.
Genauso wie stur einen Plan zu verfolgen, nur weil er einmal erstellt wurde. Der beste Plan hält sich manchmal nicht an die Realität. Dinge verändern sich, Unvorhergesehenes passiert, deshalb heißt es: flexibel bleiben.
Ist man zu sehr auf das fixiert, was man planmäßig erwartet, könnte es passieren, dass man außergewöhnliche Gelegenheiten übersieht. Denn es sind nicht immer nur negative Dinge, oder Hindernisse, auf die man unterwegs stößt. Manchmal werden die eigenen Pläne auch von besonders positiven Ereignissen durcheinandergebracht. Ergreifen Sie solche Chancen, freuen Sie sich darüber und ändern entsprechend Ihren Plan!
Der Realitätscheck
Die drei großen Stellschrauben für Ihre Zielerreichung sind
- Das Ziel selber: Wie hoch haben Sie es gesteckt?
- Die Zeit, die Sie zur Verfügung haben
- Die Möglichkeiten, über die Sie verfügen
Die Realität genau anzusehen, bedeutet zu prüfen, an welchen Schrauben Sie drehen können und welche fix sind. Haben Sie einen fest vorgegebenen Zeitrahmen, dann können Sie durch mehr Einsatz Ihr Ziel erreichen. Oder Sie schrauben Ihr Ziel etwas nach unten. Diese drei Dimensionen hängen also direkt voneinander ab und beeinflussen sich.
Ihr Ziel
Die erste Schraube, die Sie fest ziehen, sollte immer die Zielhöhe sein, denn es geht ja darum, exakt Ihr Ziel zu erreichen. Prüfen Sie also die Zeit und Ihre Ressourcen und stimmen sie auf Ihr Ziel ab. Wenn Sie allerdings dabei feststellen, dass Sie ein unrealistisches Ziel haben, ändern Sie Ihre Zielhöhe, bzw. das Ziel selber.
Ihre Zeit
Bis wann wollen Sie Ihr Ziel erreicht haben? Ist dieser Zeitpunkt bindend? Wieviel Spielraum haben Sie? Könnten Sie schneller sein?
Im Punkt Zeit irrt man sich oft. Eine realistische Zeitplanung ist deshalb sinnvoll. Manchmal hilft es, einzelne Tätigkeiten wirklich mit der Uhr zu stoppen. So bekommen Sie eine klare Vorstellung über die echte Dauer.
Mehr Zeit bekommen Sie, wenn Sie Ihren persönlichen Zeitfressern auf die Spur kommen. Was raubt Ihnen Zeit? Bedenken Sie dabei aber, dass Sie nicht alle Zeit für Ihr Ziel verwenden können. Zu einem guten Zeitmanagement gehört es, alle wichtigen Bereiche zeitlich einzuplanen. Die alltäglichen Dinge, Zeit für Familie und Freunde, Sport oder Hobbys, Entspannung.
Ihre Ressourcen
Um an ein Ziel zu gelangen, müssen Sie auch wissen, von wo aus Sie starten. Welche Basis haben Sie? Welche Fähigkeiten und Kompetenzen können Sie einsetzen?
Ihre Ressourcen können Sie erweitern: Sie können sich neues Wissen aneignen und Ihre Kompetenzen erweitern – die Währung hierfür ist überwiegend Zeit.
Manche Abkürzungen sind mit finanziellem Einsatz gut möglich. Nicht alles müssen Sie sich autodidaktisch erarbeiten! Wo macht es Sinn, in professionelle Unterstützung zu investieren?
Die Art der Unterstützung kann in verschiedene Richtungen gehen: zum Beispiel eine Weiterbildung oder ein Karrierecoaching. Ebenso kann sie darin bestehen, Arbeiten abzugeben, wie z.B. das Abtippen von Interviews für die Dissertation.
Sie verfügen aber über weitere Ressourcen, nämlich die direkte Unterstützung durch andere. Wie sieht Ihr Netzwerk aus? Wer hat ähnliche Ziele und könnte mit Ihnen am berühmten gemeinsamen Strick ziehen?
Checken Sie Ihre persönliche Situation und entscheiden Sie, an welchen Schrauben Sie wie drehen können und werden.
So schaffen Sie es
Nochmal zurück zu dem Beispiel vom Anfang, der riesige Baumstamm, den Sie so gerne haben möchten. Das, was Asterix und Obelix haben und Sie jetzt brauchen ist der Zaubertrank.
Den können Sie sich selber brauen, wenn Sie die wichtigen Zutaten kennen.
Die Zutaten für Ihren Zaubertrank sind Motivation, Flexibilität, Beharrlichkeit und etwas Disziplin.
Um sich selbst zu motivieren, halten Sie sich das Ergebnis immer wieder vor Augen: Sie wollen Ihr Ziel erreichen. Welche angenehmen Vorstellungen verbinden Sie damit? Wie wird es sein, wenn Sie es geschafft haben?
Belohnen Sie sich unbedingt zwischendrin, indem Sie Teilerfolge und erreichte Zwischenziele würdigen und feiern!
Um flexibel zu bleiben, ist es wichtig, die Augen und Ohren offen zu halten. Nehmen Sie Anregungen oder Feedback von anderen interessiert auf.
Verwechseln Sie Beharrlichkeit nicht mit Sturheit. Bleiben Sie dran, achten Sie dabei immer wieder auf das Ziel und nicht nur auf den eingeschlagenen Weg.
Disziplin ist ein so altes Wort, dass man es ungern ausspricht. Dennoch beschreibt es am besten die Fähigkeit, sich konsequent und bewusst selbst zu steuern. Es ist also nichts anderes, als die Freiheit, sich selbst zu bestimmen und Prioritäten zu setzen, die dem eigenen Ziel dienen.