Wenn die Liebe den Verstand raubt – Amouröse Arbeitsstörungen Teil 2

In diesem Artikel erfahren Sie die sechs wichtigsten Strategien, wie Sie bei Liebeskummer wieder gut arbeiten können, warum Liebeskummer Ihnen die Kraft und die Konzentration raubt, Arbeitsstörungen verursacht und wie Sie ihn überwinden können.

Wenn Amors Pfeil tiefe Wunden schlägt

Liebeskummer ist grausam, er raubt einem die Kraft, lähmt die Energie und nimmt einen ganz in Anspruch. Er lässt sich nicht so einfach wegdrücken oder verdrängen: man fühlt sich komplett ausgeliefert. Kein Wunder, wenn man dann nicht mehr konzentriert arbeiten kann.

Liebeskummer kann eine Ursache für Arbeitsstörungen sein. Entweder man ist nicht mehr in der Lage, wie gewohnt zu arbeiten, oder man stürzt sich blindlings in die Arbeit, ist dabei aber wenig effektiv.

Warum der Liebeskummer die Arbeit stört

In solchen Situationen ist die eigene Gefühlswelt in Aufruhr, sie bewegt sich zwischen Traurigkeit, Angst, Erstarrung, Scham und Wut. Dazu kommt ein Mix an Gedanken, das Unverständnis, die Verwirrung und das Nicht-wahr-haben-wollen, dass etwas zu Ende ist, was einem wertvoll war.

Diese Gefühle und Gedanken überlagern erstmal alles und stören im Alltag, weil sie so präsent sind. Gefühle sind immer Tatsachen. Sie zu leugnen oder krampfhaft wegzudrücken gelingt deshalb meistens nicht. Im Gegenteil: es kostet nur zusätzliche Kraft und trägt wenig dazu bei, den Kummer wirklich zu überwinden.

Liebeskummer braucht kein Mensch – Doch!
Denn er ist das Gefühl und die Auseinandersetzung, mit der man den Verlust oder auch das Nicht-Zustandekommen einer Beziehung verarbeiten kann

Hat Liebeskummer hat also den Sinn, Sie zu stören? Irgendwie ja, denn er weist Sie darauf hin, dass Sie jetzt Zeit und Energie brauchen um den Verlust und Schmerz zu überwinden. Er fordert von Ihnen, dass Sie sich um sich selbst kümmern. Er rückt Sie in den Mittelpunkt und weigert sich hartnäckig, wenn Sie sich nicht ernsthaft mit ihm auseinandersetzen. Und solange wird er sich melden und Sie quälen.

Herz mit PflasterLiebeskummer braucht Platz und Zeit, um den Verlust, den Schmerz und die Kränkung zu verarbeiten. Wer sich in dieser Situation sagt „ Ich will dem keine Zeit geben“ und sich blindlings in die Arbeit stürzt, erlebt sich meist als wenig effektiv. Fehler passieren schneller, man ist reizbar oder überempfindlich und es kostet viel Kraft, sich „im Griff“ zu haben. Denn die Gefühle und Gedanken nehmen wenig Rücksicht auf dieses Wollen. Sie fordern machtvoll ihren Platz ein.

Wenn es weh tut, dann erlauben Sie sich, traurig und wütend zu sein Geben Sie sich und Ihren eigenen Gefühlen Zeit

Die fünf fiesen Tricks des Liebeskummers, die Sie kennen sollten

1. Positive Erinnerungen

Sie denken an das, was Sie verloren haben: den wunderbaren Menschen, die glücklichen Momente, die schönen Stunden. Dabei wird das Unangenehme und Schwierige der Beziehung ausgeblendet, das ist völlig normal, denn logischerweise empfindet man das Negative ja nicht als Verlust.
Allerdings tappt man hier in die Falle, denn so wird das Positive überbetont, der Ex- Partner wird überhöht und erstrahlt in einem rosa gefärbten Erinnerungslicht.

2. Die Schuldfrage

Sie grübeln über das Warum und suchen nach der Schuld. Sie machen sich Vorwürfe und verheddern sich in Kleinigkeiten. Was habe ich nur falsch gemacht? Wie hätte ich mich in dieser oder jener Situation anders verhalten müssen? Damit ramponieren Sie Ihr Selbstbewusstsein massiv und blockieren sich selbst. Denn zu einer Beziehung gehören immer beide Partner sowie Rahmenbedingungen, die sich verändern können.

3. Rettungsring Freundschaft

Sie wissen, dass zwar die Beziehung beendet ist, hoffen jedoch, dass daraus eine Freundschaft entsteht. Das ist zwar nicht grundsätzlich ausgeschlossen, aber in der aktuellen Situation nur belastend. Oft ist es schlicht das Deckmäntelchen für den Wunsch, die Beziehung wieder aufleben zu lassen. Sie bemühen sich um Kontakt, der Ihnen nur weiter weh tut.

4. Die Auszeit-Falle

Im ersten Moment ist es ein Schock, der lähmt. Dann kommt die Traurigkeit. Eine kleine Auszeit ist da wichtig und sinnvoll. Zeit für sich selbst und für Dinge, die ablenken, die einfach nur gut tun, sind da hilfreich. Allerdings neigen solche Auszeiten dazu, mehr zu wollen. Insbesondere dann, wenn Sie gerade vor unangenehmen, schwierigen beruflichen Aufgaben oder vor einer Prüfung stehen. Kummer verleitet auch mal zur Ausrede, sich vor unliebsamen Arbeiten zu drücken.

5. Die Opfer-Position

Da normalerweise niemand Liebeskummer freiwillig gewählt hat, neigen wir dazu, uns als Opfer zu sehen. Es besteht aber ein großer Unterschied zwischen dem tatsächlichen Leid und der Haltung eines hilflosen Opfers. Solange Sie in der Opfer-Haltung verharren, sind Sie nicht in der Lage, selber aktiv für sich zu sein. Sie sind angewiesen auf das, was Ihnen gegeben oder eben nicht gegeben wird. Damit schwächen Sie sich unnötigerweise zusätzlich.

Die sechs wichtigsten Strategien, wie Sie wieder gut arbeiten können

1. Planung und Struktur

Beginnen Sie mit etwas Zeitmanagement, indem Sie Ihre Zeit aufteilen. Zeit für die Arbeit, Zeit für sich selbst. Planen Sie unbedingt Zeit ein für das, was Ihnen gut tut: Dazu gehören Sport, Hobbies, Gespräche oder Unternehmungen mit Freunden und was Ihnen sonst wichtig ist.

Planen und strukturieren Sie Ihren Tagesablauf. Bleiben Sie dabei aber flexibel. Es sollte mehr um Anteile des Tages gehen als um eine genaue zeitliche Taktung des Tages. Denn wie schon gesagt: Kummer ist unberechenbar und Sie wissen nicht, wann er auftaucht.

Vernachlässigen Sie keinen wichtigen Part, weder die Arbeit, noch die Pausen und Ruhezeiten, oder die täglichen Wohlfühlmomente. Vermeiden Sie unbedingt, sich mit Arbeit oder mit oberflächlichen Ablenkungen zuzukleistern. Das provoziert geradezu eine Arbeitsstörung.

 Geben Sie dem Kummer seine Zeit, aber nicht all Ihre Zeit!

2. „Erfolgstagebuch“

Achten Sie darauf, aus den Arbeitssequenzen wieder Kraft zu schöpfen, die eigene Effizienz, den Erfolg zu erleben, Ihre Stärken zu spüren und so Ihren Selbstwert wieder zu stärken. Oft wird es als hilfreich erlebt, über die erledigten Aufgaben Buch zu führen.

3. Der Arbeitsplatz

Versuchen Sie, an Ihrem Arbeitsplatz nur die Unterlagen und Materialien zu haben, die zur Erledigung der Aufgaben erforderlich sind. Das heißt im Klartext: räumen Sie unbedingt alle Souvenirs an die vergangene Liebe fort.

Setzen Sie so auch symbolisch ein Zeichen: An meinem Arbeitsplatz hat der Liebeskummer nichts zu suchen.

4. Einstiegsritual

Um leichter anfangen zu können, wählen Sie sich ein kleines Einstiegsritual für die Arbeit. Das kann ein kurzes Lüften des Raums, eine kleine Entspannungsübung sein, ebenso wie das Durchgehen Ihres Tagesplans, oder ein positiver Leitsatz.

5. Belohnungen

Belohnen Sie sich, wenn Sie erfolgreich waren, wenn Sie Ihr Pensum gut geschafft haben. Das beginnt mit dem Plan, den Sie aufgestellt haben und erreicht haben. Nehmen Sie das Ruder in die Hand und lassen Sie sich von den Wasserspritzern nicht beeindrucken!

6. Die Zukunftsorientierung

Liebeskummer fokussiert Sie stark auf die Vergangenheit. Versuchen Sie, den Blick wieder nach vorne zu richten. Träumen Sie unverblümt von dem, was Sie alles noch erreichen möchten. Setzen Sie sich Ziele und genießen Sie jeden schönen Augenblick.